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Ar­chi­tek­tur­stu­dent erhält An­er­ken­nung für Se­mes­ter­ar­beit

Der Architekturstudent Lucas Buschauer hat für seine Semesterarbeit eine Anerkennung des Schweizerischen Ingenieur- und Architektenvereins SIA  erhalten.

Die Crotti von Bondo stellen im Bergell eine einzigartige Anlage dar. Ähnliche Ansammlungen sind
erst wieder im italienischen Raum zu finden. Die Bildung ganzer Baugruppen als südalpine Besonderheit wurde wohl vom Tessin her und aus der Lombardei in die Täler Südbündens gebracht. Ebenso das Anlegen derselben ausserhalb der Dörfer. Dies trifft auch auf Bondo zu.

Die zwölf typenähnlichen Crotti sind an der Verbindungsstrasse zwischen Bondo und Promontogno
aufgereiht. Die ältesten Crotti in Bondo stammen aus dem 17. Jahrhundert und wurden ursprünglich
als sehr einfache Lagerkeller, meist für Wein, erbaut, wohl noch ohne das zweite Geschoss in Form
einer Trinkstube, erschlossen über eine aussenliegende Treppe. Heute werden lediglich zwei der Crotti regelmässig genutzt. Aufgabe war, mit einer Nutzungsidee die Crotti in die heutige Zeit zu transferieren.

Die Idee einer Crottobrauerei besticht einerseits durch die Ganzjahresnutzung und Schaffung von
nichttouristischen Arbeitsplätzen in abgelegenen Gebieten. Der Ort kann sich so auch zum Treffpunkt
der Talbevölkerung etablieren, der neben dem Biergenuss auch zum Bocciaspiel einlädt.

Der gesamte Herstellungsprozess von der Hopfengewinnung, einer Quellwasserfassung über den
Malz- und Brauprozess, Lagerung bis zur Degustation, der Braumeisterwohnung und Gelegenheit,
Gäste zu bewirten wird geschickt und ablesbar in den einzelnen Grotti untergebracht. Der Prozess
der Bierherstellung wird detailliert beschrieben, was auf gewisse Vorkenntnisse des Projektverfassers
schliessen lässt.

Für die Bierherstellung werden die Nutzungen in sieben Crotti verteilt und näher detailliert. Drei
neue unterirdische Verbindungen und Fassadenänderungen an zwei Häusern lassen die neue Nutzung
erkennen. Der Brauprozess soll sichtbar werden, was zu einer eher übermässigen Öffnung an
Crotto 12 führte. Die benötigte innere, hygienisch konforme Oberfläche mit Plattenbelägen, führte zu
detaillierten Überlegungen für die Ertüchtigung der bestehenden Aussenmauern. Diese und auch
Betrachtungen von Dach und Boden sind sehr sorgfältig erarbeitet und dargestellt. Auch die Überlegungen zur Abwärmenutzung und Nutzung der natürlichen Kaltluft aus den Felsspalten wie in den ursprünglichen Grotto sind nachvollziehbar dargelegt.

Die Semesterarbeit von Lucas Buschauer besticht durch eine sorgfältige Recherche, einer bestechenden Konzeptidee, welche sorgfältig und detailliert umgesetzt wurde sowie überzeugend dargestellt ist.

Mehr Informationen dazu gibt es auf der Webseite.

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